Revolutionäre Ostergrüße

Zur Zeit überschlagen sich die Meldungen über die katholische Kirche. Zum Leidwesen der Kirche sind es besonders Negativschlagzeilen zum sexuellen Mißbrauch von Kindern in kirchlichen Einrichtungen. Unsere spezielle Leseempfehlung zur Psychologie des katholischen Klerus.

Andererseits hören wir wegen Ostern in seriösen Medien wie der Tagesschau von rituellen Fußwaschungen, die der Papst höchstpersönlich alljährlich am Gründonnerstag an den hoffentlich nicht zu sündigen Füßen von ausgewählten Jüngern zelebriert, angeblich, um den Menschen symbolisch von seinen Sünden zu befreien. Leider war nicht in Erfahrung zu bringen, ob der Papst diesen Akt als geeignete Maßnahme im Kampf gegen die Pädophilie ansieht oder vielleicht gar lüstern nach der Nacktheit von christlich gesegneten Füßen gierte.

Wer spätestens jetzt noch nicht an Kirchenaustritt denkt, dem sei die Lektüre unserer Rubrik Religion und Kirchen nahegelegt. Und daß Menschen auch ohne Religion glücklich werden können, zeigen sogar manche Naturvölker. So ist in der Frankfurter Rundschau zu lesen, wie einst ein christlicher Missionar auszog, dem kleinen Amazonas-Volk der Pirahã die Bibel und Jesus beizubringen. Dazu mußte er deren Sprache lernen und stellte fest, sie brauchen dieses Zeug überhaupt nicht und sind auch so glücklich. So kehrte er als Atheist zurück... In diesem Sinne wünsche ich Ihnen revolutionäre Ostern.

Meno Hochschild, Ostern 2010