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Solidaritätskundgebung und zweitägiger Protest

gegen die Zerstörung des Massengrabs von Khavaran

Khavaran

Hier ist “Khavaran”. Hier war es, wo einst ein paar Hände die blutige Erde von “KHAVARAN” zur Seite schoben. Und plötzlich erschienen ein blaues Hemd, eine Hand und daneben der Kopf eines Anderen. Ein Bein auf der Brust des Anderen. Es mußte nicht tief gegraben werden.

Es war 1988, als diese schockierende Nachricht uns erreichte. Eine Massenhinrichtung, Ein Massaker, ein Genozid. Über 8000 politische Gefangene und Angehörige religiöser Minderheiten wurden binnen 2 Monaten hingerichtet und in den Massengräbern begraben. Eins dieser Massengräber heißt “Khavaran". Es befindet sich im Südosten von Teheran und wurde von Angehörigen der Opfer entdeckt.

Jetzt, im Winter 2009, erfahren wir, dass das iranische Regime mit der Zerstörung des Khavaran-Massengrabs begonnen hat. Aber was heute in Khavaran geschieht, ist nichts Neues. Der gegenwärtige Versuch, Khavaran zu zerstören, ist Teil einer langangelegten Strategie der islamischen Regierung, die Wahrheit über ihre Taten zu vertuschen.

Khavaran muss bleiben, wie es ist. Der Kampf für die Erhaltung von Khavaran ist gleichbedeutend mit dem Kampf um die Wiederherstellung der Würde jedes einzelnen Menschen. Khavaran ist das Vermächtnis derer, die jahrelang gegen die Unterdrückung gekämpft haben. Die Familien und Angehörigen der Opfer haben diesen Kampf zwanzig Jahre geführt. Sie wollen nicht zulassen, dass ein Teil der Geschichte der Menschheit einfach ausradiert und verfälscht wird. Khavaran ist das gegenwärtige und noch existierende Zeugnis für diesen en zwanzigjährigen Kampf der Familien und Angehörigen der Opfer.

Khavaran ist auch das Denkmal einer so tapferen wie notwendigen Bewegung, die gegen einen übermächtigen Gegner kämpft. Kharavan und andere Massengräber zeugen auch vom Sinn für Gerechtigkeit und vom Kampf für die Aufdeckung der Verbrechens in unserem Land.

Die Öffnung des Khavaran-Massengrabs bedeutet den Fund menschlicher Gebeine. Jedes davon steht für den Verlust Menschen, eines Lebens, einer Liebe. Khavaran steht in einer Reihe mit dem mit Nationalstadion von Santiago/Chile, der Plaza de Mayo in

Argentinien, der Mauer der Kommunarden in Paris, mit Dachau und Auschwitz - alles Orte des Kampfes und des Widerstands.

Die blutigen Hände der Verbrecher, die sich immer noch an ihre Macht klammern, haben wir nicht vergessen. Einige von ihnen haben ihr wahres Gesicht hinter einer Maske versteckt. Einige geben sich Menschenrechtler aus. Sie wollen die Namen jedes Verbrechers, ihrer Komplizen und Vertrauten in der Dunkelheit der Geschichte verschwinden lassen. Sie wollen uns vergessen machen, dass die islamische Republik Iran ihre Herrschaft auf die Angst und die Einschüchterung der Gesellschaft gründet und ihre Macht der Erschießung und Hinrichtung der Regimegegner verdankt. Sie wollen, unsere Wunden und unsere Schmerzen vergessen machen..Aber “wir wollen mit einem Schrei antworten, nicht mit Worten” (1). Einem Schrei voller Trauer, einem Schrei des Erschreckens, einem Schrei voller Wut. Nein! Wir werden nie vergessen, nie vergeben!

Wir, die Kinder der Erde von Khavaran, wollen das historische Gedächtnis der Welt korrigieren und ergänzen. Wir wollen, daß sich die Welt wieder an das erinnert, was in ihrem historischen Gedächtnis ausgelöscht wurde. Wir wollen das Schweigen der Welt brechen. Ein Schweigen, das die Führungskräfte dieser Welt dem Gewissen der Menschheit aufzwingen. Wir glauben daran, dass es eine andere Welt gibt, eine Welt, in der das menschliche Gewissen wach ist , daß sich nach Wahrheit und Gerechtigkeit sehnt.

Wir wollen als ersten Schritt vor dem Bundespressehaus in Berlin protestieren. Wir verlangen, dass die Medien sich unsere Geschichte über das Massaker von 1988 im Iran anhören und sie veröffentlichen. Wir glauben, daß nur die internationale Solidarität aller progressiven Bewegungen auf der ganzen Welt deren Ignoranz und ihr Schweigen in Frage stellen und uns Gehör verschaffen kann. Dieser Kampf ist unser aller Kampf. Es ist ein Kampf, der die Welt verändern wird und aus ihr einen würdigen Ort der Menschheit macht.

Wir, die jungen Iraner/Studenten/ politischen Aktivisten/ Assoziierten/ Kämpfer der Linken und politische Flüchtlinge, die in Europa leben, rufen alle freiheitsliebenden Menschen und Organisationen auf, uns durch die Teilnahme an dieser Aktion zu unterstützen.

Ort: Bundespressehaus Berlin, Schiffbauerdamm 40, 10117 Berlin
Zeit: ab 6. Februar 2009 um 9:00 Uhr bis 7. Februar 2009 17:00Uhr
Komitee iranischer Jugendlicher in Europa :

- Verein 67- Deutschland (Verband der iranischen Jugend, Studenten und Kinder der Opfer des Massaker von 1988 im Iran)

- Studenten Komitee — Belgien-

- Kollektiv junger freier Iraner - Paris

- und andere junge Genossinnen und Genossen

Wir freuen uns über jede Rückmeldung und jedes Interesse an dieser Aktion. Wir sind immer unter der unten genannten Telefonnummer und den E-Mail-Adressen erreichbar:

+49 176 2153 999 2

shuka.mozafar@gmail.com und commitee.iran@gmail.com