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Der Zug ist heiß! Nicht anfassen!

Doro-Mito streikt

gegen hoch radioaktive Züge und Eisenbahnen.

Doro-Mito pickets

Am 8. Oktober haben Eisenbahnarbeiter von Doro-Mito, einer Schwestergewerkschaft von Doro-Chiba, einen Streik bei Katsuta Car Center (eine Reparatur- und Wartungsanlage) gegen die Wiedereröffnung der Verbindungsgleise zwischen Hisanohama Station und Hirono Station angefangen. Letztere ist immer noch hochkontaminiert durch den radioaktiven Niederschlag der Atomanlage Fukushima Daiichi.

http://www.youtube.com/watch?v=yvxscUDKLXA

Wie in der nebestehenden Karte zu sehen, liegt Hirono innerhalb eines Umkreises von 25km Radius um Fukushima Daiichi.

Map of Japan

Am 3. Oktober kündigte die Japan Railway East Company (JR) an, daß die Gleise zwischen den Bahnhöfen Hisanohama und Hirono am 10. Oktober wiedereröffnet würden.

Am 30. September lockerte die Noda-Regierung die Evakuierungsrichtlinie für Gemeinden innerhalb eines Radius von 20 und 30 Kilometern um die Fukushima-Atomanlage (Kinder und schwangere Frauen sollten fernbleiben und alle anderen sollten auf eine Evakuierung im Notfall vorbereitet sein). Hinter dieser Lockerung stand die Absicht, die Gefahr des radioaktiven Niederschlags herunterzuspielen und die Haftung von TEPCO zu vermindern.

Sofort nach der Lockerung der Evakuierungsrichtlinie der Regierung kündigte die JR-Eisenbahngesellschaft die Wiedereröffnung des Eisenbahnbetriebs nach Hirono an. Die JR steht jetzt an der Spitze in der unverschämten Wiedereröffnung von Atomanlagen in Japan, trotz der nicht endenden Katastrophe in Fukushima und der Erdbeben und sonstigen Gefahren in allen Gebieten des japanischen Inselarchipels.

Weiterhin stellt die JR fest, daß die Dekontaminierung von Wagen, Gleisen und anderen Einrichtungen nicht notwendig sei.

Nach dem langen Kampf von Doro-Mito, die Messungen der radioaktiven Belastung an Arbeitsplätzen forderte, begann die Gesellschaft zögerlich die radioaktiven Dosen zu messen: Die Gleise zwischen Suetsugi Station und Hirono Station zeigten 0,82 Mikrosievert pro Stunde an. Jedoch bestand die Gesellschaft darauf, daß das Gebiet, das von der Regierung als sicher erachtet wurde, als sicher anzusehen sei. [Anmerkung der Redaktion: In Deutschland beträgt der Grenzwert für die Belastung der Bevölkerung 1 Millisievert pro Jahr, für beruflich strahlenexponierte Personen wie AKW-Arbeiter oder Flugpersonal 20 Millisievert pro Jahr. Der Wert von 0,82 Mikrosievert pro Stunde entspricht knapp 7,2 Millisievert pro Jahr. Ungeachtet von amtlich festgelegten Grenzwerten können auch kleinere Dosen schädlich sein. Zum Vergleich: Die Dosis bei einer Röntgenaufnahme des Brustkorbs beträgt einmalig ca. 0,2 Millisievert. In Japan lassen sich Arbeiter in der betroffenen Region somit unfreiwillig etwa 36-mal im Jahr "röntgen".]

Darüberhinaus überführt die Gesellschaft die seit dem Erdbeben am 11. März in Hirono verbliebenen Züge zum Katsuta Car Center. Die Züge sind unzweifelhaft mit hochradioaktivem Niederschlag kontaminiert. Sie entschied, dort Arbeiter zu zwingen, diese Züge zu reparieren und sie als Pendlerzüge auf der Joban Linie zu nutzen. Es ist empörend, Reparatur- und Wartungsarbeiter, Zugpersonal und Fahrgäste der Belastung auszusetzen.

Der Streik von Doro-Mito ist ein Kampf auf Leben und Tod. Die Mitglieder, die vor Katsuta die Streikposten stellen, riefen:

  • ”Stoppt die Wiedereröffnung der Joban-Line nach Hirono!”
  • ”Stoppt den Eisenbahn-Transfer von Hirono!”
  • ”Stoppt die atomar belastete Arbeit!”
  • ”Dekontaminier!”
  • ”Stoppt die Ausgliederung von Reparatur- und Wartungsjobs! ”

Zur selben Zeit organisiert Doro-Mito eine internationale Arbeiterversammlung gegen Atomkraft und gegen die Arbeitslosigkeit am 6. November in Tokio.