Iranerin 2006 nach Prozeßfarce zur Steinigung wegen angeblichen Ehebruchs verurteilt.

Nach wie vor droht ihr die Hinrichtung.

Freiheit für Sakineh Mohammedie Ashtiani!

Die Iranerin Sakineh Mohammadi Ashtiani wurde am 15. Mai 2006 wegen zweier ehebrecherischer Beziehungen zu 99 Peitschenhieben verurteilt. Die Strafe wurde vollzogen.

Im September 2006 wurde sie im Zusammenhang mit einem anderen Prozeß wegen Ehegattenmordes wegen derselben Taten erneut beschuldigt., Ehebruch begangen zu haben. Sie erklärte in ihrer Vernehmung, daß ihr vorheriges Geständnis unter massivem Druck erzwungen worden war. Dennoch wurde gegen sie wegen derselben Taten, für die sie bereits verurteilt worden war und trotz Strafverbüßung ein neues Strafverfahren eingeleitet.

In diesem Verfahren wurde nicht nur gegen das auch im Iran geltende Verbot der Doppelbestrafung verstoßen, sondern es wurde auch gegen mehrere Beweisregeln des islamischen Rechts verstoßen. Danach darf ein widerrufenes Geständnis nicht verwertet werden. Ein ehebrecherisches Verhältnis muß darüberhinaus bei fehlendem Geständnis durch vier Zeugenaussagen bewiesen werden. Zwei der fünf Richter der Strafkammer des ostazerbaidjanischen Gerichts wollten Sakineh Mohammadi Ashtiani deshalb wegen fehlender Beweise und wegen der bereits erfolgten Bestrafung frei sprechen. Die Mehrheit der Richter der Strafkammer verurteilte sie dennoch zum Tode durch Steinigung. Das Urteil wurde trotz des unfairen Verfahrens 2007 vom obersten iranischen Gericht bestätigt…

Nachdem ihr Anwalt durch die Veröffentlichung eines Artikels im Juni diesen Jahres eine Protestkampagne entfachte, wurde die unmittelbar drohende Hinrichtung von der iranischen Justiz “aus humanitären Gründen” zunächst ausgesetzt, wie ein Sprecher des Gerichts, Ajdar Sharifi, der Nachrichtenagentur der Islamischen Republik mitteilte. Er behauptete zugleich, die Verurteilte hätte zahlreiche Verbrechen gegen Sitte und Anstand begangen, die er der öffentlichkeit gar nicht alle aufzählen könne. Er betonte zugleich, daß sich die iranische Justiz nicht von westlichen Medien beeinflussenlassen würde. Parallel dazu wurde der Sohn von Mohammadi-Ashtiani von den iranischen Sicherheitsbehörden wegen seiner Solidaritätsaktivitäten zu einem Verhör einbestellt und aufgefordert, seine Aktivitäten einzustellen.

Sowohl der Anwalt wie auch Amnesty International verweisen darauf, daß Mohammadi-Ashtiani immer noch Gefahr läuft, hingerichtet zu werden; denn in der Vergangenheit seien viele zum Tod durch Steinigung verurteilte Frauen gehängt worden. Solidarität bleibt notwendig.