Die türkische Gendarmerie tötet ein 14-jähriges Mädchen durch Mörser

Suphi Toprak

Am 29. September wurde ein vierzehnjähriges Mädchen in ihrem Dorf durch die türkische Armee getötet. Sie war auf der Weide in ihrem Dorf und passte auf die Viehe auf. Dann traf sie ein Mörser. Ihr ganzer Körper wurde zerstückelt.

In der Vorstadt Lice von Diyarbakir starb die 14-jährige Hirtin durch den Mörser, der von der Gendarmerie abgefeuert worden war. Der Staatsanwalt ist nicht zum Tatort gefahren, weil angeblich sein Leben nicht geschützt sei.

Die Gendarmerie bombardierte in der Mittagszeit. Nach der Bombardierung gingen Dorfbewohner zur jungen Ceylan Önkol, ihre Leiche war nur 200 Meter vom Dorf entfernt. Weder die Soldaten noch die Staatsanwaltschaft fuhren zum Tatort. Die Dorfbewohner mussten Ceylan Önkol selbst zur Gendarmeriestelle bringen. Der Dorfvorsteher Fikri Ertas solle, so der Offizier der Gendarmerie, mit seinem eigenen Fotoapparat Bilder schießen und aufnehmen.

Der Bruder der verstorbenen Ceylan Önkol, Rifak Önkol sagte, dass sie erst mal einen großen Krach gehört und schwarze Wolken gesehen haben. Daraufhin wollten sie sich umsehen, was genau passiert war. „Wir waren zum Tatort gegangen, der von unserer Wohnung 200 Meter entfernt lag. Ich sah die zerstückelte Leiche meiner Schwester. Der Schuss kam von der Gendarmerie und war gezielt. Was es auch war, es traf genau den Körper meiner Schwester. Es war keine Mine oder ähnliches. Es war kein Loch in der Erde zu sehen. Den Schuss haben wir alle im Dorf gesehen. Wir leben im Dorf und stören keinen. Wir sind auch keine Guerilla. Warum werden wir getötet?“

Es ist leider so, dass nicht nur die Kinder und Jugendlichen aus Lice getötet werden. In den letzten 3 Jahren wurden 8 Kinder durch den türkischen Staat ermordet. Der bekannteste Fall ist, dass der 12-Jährige Ugur Kaymaz mit 13 Schüssen von der Polizei zusammen mit seinem Vater hingerichtet worden ist. Der 7-jährige Enes Ata und der 9-jährige Abdullah Duran wurden von der türkischen Polizei getötet, nachdem der türkische Ministerpräsident Tayyip Erdogan in der Öffentlichkeit erklärt hatte, „egal ob Frauen oder Kinder, es werden die notwendigen Schritte gemacht, wenn sie Spielzeuge des Terrors sind.“ Das grüne Licht zum Töten wurde von der Spitze der türkischen Republik ausgesprochen.

Die Namensliste einiger getöteten Kinder und Jugendlichen in den letzten 3 Jahren: Ismail Erkek (15 Jahre), Mehmet Akbulut (17 Jahre), Fatih Tekin (3 Jahre), Ahmet Araç (17 Jahre), Mahsuni Mizrak (17 Jahre).

Letzte Woche am 26. September beim Fußballspiel Bursaspor gegen Diyarbakirspor wurden die Fans von Diyarbakirspor mit rassistischen und nationalistischen Parolen angegriffen. Man sang im Stadium die türkischen Militärsmärsche und rief Parolen wie "PKK raus". Die Unterdrückung der Kurden und Kurdinnen in der Türkei ist brutal wie bisher. Die Illusionen in die AKP-Regierung sind längst am Verschwinden.

01.10.2009