Der Internationale Tag gegen die Todesstrafe

ist Anlass zu verstärkten Aktivitäten, gegen die Todesstrafe und für die Freilassung von Mumia Abu-Jamal !

Die Redaktion des BüSGM (Bündnis für Soziale Gerechtigkeit und Menschenwürde)

Anlässlich des „Internationalen Tages gegen die Todesstrafe“ am 10. Oktober geht unser gemeinsamer Kampf gegen die Todesstrafe und für die Freilassung von Mumia Abu-Jamal verstärkt weiter.

Unser Vorstandsmitglied Peter Dietrich hatte Gelegenheit, sich in San Francisco mit dem Verteidiger von Mumia Abu-Jamal Robert R. Bryan und seiner Frau Nicole zu einem höchst interessanten Gespräch von mehr als 2 1/2 Stunden zu treffen. Robert R. Bryan schätzt unsere Arbeit in Berlin sehr hoch ein. Er lässt uns nachhaltig wissen, dass die Verleihung unseres Preises für Solidarität und Menschenwürde an Mumia sowohl für Mumia als auch für ihn ein sehr wichtiges Ereignis war. Er hatte ernsthaft erwogen, mit Nicole nach Berlin zu kommen, was jedoch aus finanziellen Gründen nicht möglich war. Zum anderen hatte er zu jener Zeit wichtige juristische Arbeiten für die Verteidigung Mumias zu leisten.

Robert Bryan hält es für absolut wichtig, die internationale Solidarität mit Mumia erneut zu verstärken, und die bereits angelaufene Kampagne der Unterschriftensammlung an Präsident Obama sowohl für die Freilassung Mumias als auch gegen die Todesstrafe weltweit fortzusetzen. Leider haben bisher nur ca. 24.000 Leute unterschrieben. Robert Bryan ist der Auffassung, dass 100.000 und mehr Unterschriften erforderlich sind, um diese Kampagne zum Erfolg zu bringen. Wir müssen unsere Anstrengungen in der nächsten Zeit darauf konzentrieren, so viele Unterschriften wie möglich zu sammeln. Unterschriften sind per Internet unter folgendem Link möglich:

Petition online

Im Namen der Aktion gegen die Todesstrafe weltweit, für die Durchsetzung der Menschenrechte und die Freilassung von Mumia Abu-Jamal leiten wir diese Information weiter. Wir fordern alle humanitär gesinnten Menschen in diesem Land auf, ihre Unterschrift für Mumia und für die internationale Abschaffung der Todesstrafe zu geben. Wir bitten alle Leserinnen und Leser unseres Echos in Ihrem Verwandten-, Freundes- und Bekanntenkreis dafür zu mobilisieren. Peter Dietrich musste zu seiner Verwunderung in Gesprächen mit Freunden in den USA feststellen, dass nur wenige Menschen überhaupt von Mumias Schicksal wussten. Wir sollten uns auch in dieser Hinsicht kein Beispiel an den USA nehmen.


Petition gege die Todesstrafe von Robert R. Bryan

Mumia Abu-Jamal

and the Global Abolition of the death penalty

Deutsche Übersetzung

WIR, DIE UNTERZEICHNER, ersuchen Sie hiermit, sich gegen die Todesstrafe für Mumia Abu-Jamal auszusprechen sowie gegen die Todesstrafe für viele Männer, Frauen und Kinder überall auf der Welt, die ihrer Hinrichtung entgegensehen. Diese höchste Form der Bestrafung ist für eine zivilisierte Gesellschaft inakzeptabel und untergräbt die Menschenwürde. (Generalversammlung der Vereinten Nationen, Moratorium on the Use of the Death Penalty, Resolution 62/149, 18. Dez. 2007; bestätigt: Resolution 63/168, 18. Dez. 2008.)

Herr Abu-Jamal, ein renommierter schwarzer Journalist und Autor, befindet sich seit fast drei Jahrzehnten in Pennsylvania im Todestrakt. Auch wenn Sie keinen direkten Einfluss auf sein Schicksal als zum Tode verurteilten Gefangenen eines Bundesstaates nehmen können, bitten wir Sie als moralische Führungspersönlichkeit auf der Weltbühne, ein Moratorium der Todesstrafe in seinem wie in allen anderen Fällen zu fordern. Herr Abu-Jamal ist weltweit zu einem Symbol, zur „Stimme der Unterdrückten“ im Kampf gegen die Todesstrafe und andere Menschenrechtsverletzungen geworden. Über 20.000 Menschen auf der Welt erwarten ihre Hinrichtung, davon allein in den Todestrakten der Vereinigten Staaten über 3.000.

Das Gerichtsverfahren gegen Herrn Abu-Jamal im Jahr 1982 war von Rassismus belastet und wurde in Philadelphia durchgeführt, einer Stadt mit einer langen Geschichte von Polizeikorruption und Diskriminierung. Amnesty International – mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet – „stellt fest, dass zahlreiche Aspekte dieses Falles eindeutig gegen die internationalen Mindeststandards zur Gewährleistung eines fairen Prozesses verstoßen. [D]en Interessen der Gerechtigkeit [wäre] am besten durch ein neues Verfahren für Mumia Abu-Jamal gedient. Das Verfahren sollte im vollen Umfang den internationalen Standards für Gerechtigkeit entsprechen und die Verhängung der Todesstrafe nicht gestatten.“ (dt.: Ein Leben in der Schwebe – Der Fall Mumia Abu-Jamal, amnesty international Deutschland, Oktober 2000, S. 34; www.amnesty.org/en/library/info/AMR51/001/2000.)

[Anmerkung: Diese Petition ist von Mumia Abu-Jamal und seinem Hauptverteidiger, Robert R. Bryan aus San Francisco, autorisiert.]

Cross references: